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    Glossar

    GEI: Neuer Campus für Wissenschaft und Bildung

    Mit einem grundlegenden Neu- und Umbau konnte sich das Leibniz-Institut für Bildungsmedien (GEI) in Braunschweig optimale Arbeitsbedingungen schaffen. Der Standort stärkt auch den Austausch zwischen Forschung und Stadtgesellschaft.

    Steckbrief

    Institut

    Leibniz-Instituts für Bildungsmedien, Georg-Eckert-Institut (GEI), Braunschweig

    www.gei.de

    BauvorhabenNeu- und Umbau zum Georg-Eckert-Campus
    Zielsetzung
    • Gestaltung des digitalen Labors als „Klassenraums der Zukunft“, das zum Forschen, Lehren und Lernen genutzt werden kann
    • Schaffung einer Ausstellungsfläche und eines Veranstaltungsortes (Foyer)
    • Bedarfs- und nutzer:innenorientierte Unterbringung der Schulbuchbestände sowie flexible Gestaltung der Arbeitsplätze
    Bauzeit2016—2022
    Projektbeteiligte
    • The Why Guys GmbH, Braunschweig
    • Ingenieurbüro Hidar, Braunschweig
    • Büro Stefan Iglhaut, Berlin
    • sehw Architektur GmbH

    The Basement

    Zielsetzung

    Gestaltung des digitalen Labors als „Klassenraum der Zukunft“, der zum Forschen, Lehren und Lernen genutzt werden kann.

    Bauzeit

    2020-2022

    Projektbeteiligte

    • Leibniz-Institut für Bildungsmedien, Georg-Eckert-Institut, Braunschweig
    • The Why Guys GmbH, Braunschweig

    Quadratmeter 

    128 m2

    Ausgangssituation (Idee)

    Die Erweiterung des Leibniz-Instituts für Bildungsmedien eröffnete die Möglichkeit, im Untergeschoss des ehemaligen Schwesternwohnheims ein digitales Labor einzurichten. Die Idee, das Labor als dreifachen Raum – als Forschungs-, Lehr-, Lern- und Kreativraum – zu denken, überzeugte das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, das entsprechende Mittel zur Verfügung stellte. So konnten wir den Ort als einladenden „Klassenraum der Zukunft“ gestalten, der zur Erprobung und Erforschung von Bildungsmedien genutzt werden kann und der gleichzeitig zur Diskussion und Reflexion über digitale Bildung anregt.

    Nach der Entkernung: Der Raum wurde früher für Schulungen in einem Krankenhaus genutzt.

    Foto: GEI

    The Basement – der Name bezieht sich auf den Ort des Labs im Untergeschoss und drückt gleichzeitig den postdigitalen Ansatz aus, bei dem Digitalität als selbstverständlicher Teil unserer Lebenswelt verstanden wird und nicht mehr eigens benannt werden muss. Die Umsetzung dieses Gedankens in die Raumgestaltung stellte uns jedoch vor einige Herausforderungen: Wir klickten uns durch die Angebote von Schulmöbelherstellern, besuchten Messen und stellten schließlich fest, dass wir auf diese Weise keine Vision für einen „Klassenraum der Zukunft“ entwickeln konnten.

    Partizipative Entwicklung

    Stattdessen beauftragten wir die Agentur The Why Guys, die mit Methoden der partizipativen Architektur das Raumkonzept entwickelte. In Workshops trugen potenzielle Nutzergruppen ihre Bedürfnisse zusammen: Unsere Kolleg:innen hatten viele schöne Nutzungsideen. Darüber hinaus sagten uns die Schüler:innen, dass sie möglichst in einer anderen Haltung als in der Schule arbeiten möchten – flexibel an Stehtischen, auf Hockern, oder an großen Werkstatttischen. Das hat uns geholfen, The Basement als flexibel nutzbaren Raum zu gestalten, der viele verschiedene Szenarien ermöglicht. Der Clou dabei ist, dass sowohl die digitalen Geräte als auch die Möbel meist leicht und mobil sind und jederzeit neu angeordnet werden können.

    • 1/4

      Aus dem Workshop mit Schüler:innen: die Methode Atmo-Identity.

      Foto: GEI

    • 2/4

      Aus dem Workshop mit Kolleg:innen: Nutzungswünsche.

      Foto: GEI

    • 3/4

      4 Moods (Auszug): The Why Guys haben die Workshopergebnisse für uns verdichtet.

      Foto: GEI

    • 4/4

      Gestaltungsentwurf im Grundriss (The Why Guys): zwei Räume, viele Möglichkeiten.

      Foto: GEI

    Forschen, Lehren, Lernen – und Arbeiten!

    Der neue Raum bietet uns neue Forschungsmöglichkeiten und eine Plattform für den Austausch mit allen, die lehren, lernen oder sich für Digitalität und Bildung interessieren. Doch nicht nur das: The Basement erfreut sich seit der Fertigstellung großer Beliebtheit unter Kolleg:innen und wird gerne für alle Arten von Treffen, Arbeitssitzungen, Workshops und Konferenzen gebucht. Diese ungeplante Entwicklung trägt somit zum Austausch und zu einer entspannten Arbeitsatmosphäre bei.

    Blick in das Digitallabor The Basement.

    Foto: GEI

    Foyer der Villa von Bülow

    Zielsetzung

    Schaffung einer Ausstellungsfläche und eines Veranstaltungsortes (Foyer).

    Bauzeit

    2021-2022

    Projektbeteiligte:

    • Leibniz-Institut für Bildungsmedien, Georg-Eckert-Institut, Braunschweig
    • Die Exponauten, Berlin
    • Büro Stefan Iglhaut
    • Ingenieurbüro Hidar, Braunschweig

    Quadratmeter

    310 m2

    Ausgangssituation

    Durch den Auszug der Bibliotheksbestände aus der Villa von Bülow entstand die Möglichkeit, das Erdgeschoss als repräsentativen Ausstellungs- und Veranstaltungsraum zu gestalten, um die Sichtbarkeit für Stadtgesellschaft und Gäste zu erhöhen.

    Recherche

    Ein gelungene Ausstellung in Göttingen führte uns zur Zusammenarbeit mit der Agentur Die Exponauten, deren Vorschläge vom Büro Stefan Iglhaut gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Hidar, dem verantwortlichen Projektsteuerer, umgesetzt wurden.

    Entscheidung

    Um die Expertise des Instituts in die Umgestaltung des Foyers einzubringen und den Bedürfnissen der Kolleg*innen Rechnung zu tragen, berief das Institut ein Strategieforum Foyer ein, in dem der Direktor und Mitarbeiter:innen gemeinsam mit der Agentur Gestaltungsvorschläge erarbeiteten. Dabei einigte man sich auf folgende Vorgaben: Ein Empfangstresen sollte für den Empfang der Gäste und die Bedienung der Technik bereitstehen. Der Raum musste für Veranstaltungen bestuhlbar sein und Präsentationen und Filmvorführungen ermöglichen. Eine Ausstellung sollte den Besucher:innen das Feld der Bildungsmedien und Wissenswertes über das Institut näherbringen, um neben Wissenschaftler:innen auch die Stadtgesellschaft zum Kennenlernen des Hauses einzuladen.

    Planung

    Die Ausstellung gliederte sich in vier Bereiche, die von Zweiergruppen aus dem Strategieforum in Zusammenarbeit mit der Agentur konzeptionell und inhaltlich bearbeitet wurden.

    1. Eine digitale Ausstellungswand mit Vitrinen und Schubladen für Objekte aus dem Bereich Bildungsmedien oder der Institutsgeschichte.
    2. Vier Medientische mit Vitrinen und Monitoren für interaktive Präsentationen, u. a. einem virtuellen Rundgang durch das Institut mit Erklärungen der Mitarbeiter:innen.
    3. Für den Multitouchtisch wird das interaktive Spiel Bau Dir Dein Klassenzimmer entwickelt, bei dem man ein Klassenzimmer nach seinen Wünschen gestalten kann.
    4. Im Erker sind Wechselausstellungen zu Bildungsmedien zu sehen. Dafür gibt es viel Vitrinenfläche und drei Monitore mit Einhandhörern für Videos mit Ton.

    Bei der Ausstellung wurde auf Barrierefreiheit geachtet: Die Texte sind in leichter Sprache verfasst und können vergrößert werden. Zudem besteht die Möglichkeit, sich die Inhalte vorlesen zu lassen. Alle Texte sind auf Deutsch und Englisch verfügbar. Zur Ausstellung gehört eine Lounge mit VR-Angeboten, sogenannten Audio-Walks. Hier kann man sich über QR-Codes Informationen zu Orten in der Stadt, zu Publikationen des Hauses und zu Braunschweig anhören.

    Entwurf Nutzungskonzept Foyer

    Nutzungskonzept Farb- und Materialgestaltung

    Umbau und Erstellung der Ausstellung

    Der gesamte Eingangsbereich wurde entkernt und zu einem großen Foyer umgestaltet. In einer Ecke des Foyers ist eine Wendeltreppe entstanden, die in den darüber liegenden Galeriebereich führt. Bodentanks ermöglichen es, die Medientische und den Multitouchtisch an verschiedenen Stellen im Foyer aufzustellen. Die Installation einer ausfahrbaren Leinwand an der Decke in Kombination mit einem Beamer ergänzt die Ausstattung für Veranstaltungen. Die Galerie wurde mit einigen bequemen Sitzmöbeln in eine Zone der Entspannung verwandelt.

    Ergebnis

    Das Institut verfügt nun über einen repräsentativen Eingangsbereich. Besucher erhalten dort Informationen über Bildungsmedien, die Geschichte des Hauses und seines Gründers sowie über die Struktur des Instituts und den gesamten Campus. Die Angebote laden zum Entdecken ein. Für Veranstaltungen können bis zu 120 Personen Platz finden. Der Loungebereich und die Galerieebene bieten Rückzugsmöglichkeiten zum Lesen oder für Gespräche.

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      GEI-Foyer mit Ausstellung.

      Foto: Christian Bierwagen

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      GEI-Foyer digitale Ausstellungswand.

      Foto: Christian Bierwagen

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      GEI-Foyer Loungebereich Galerie.

      Foto: Christian Bierwagen

    Forschungsbibliothek

    Zielsetzung

    Schaffung einer Ausstellungsfläche und eines Veranstaltungsortes (Foyer)

    Bauzeit

    2018-2021

    Projektbeteiligte

    • Ingenieurbüro Hidar, Braunschweig
    • sehw Architektur GmbH, Berlin

    Quadratmeter 

    1.600 m2

    Ausgangssituation

    Jährlich besuchen rund 3.000 Menschen die öffentlich zugängliche Forschungsbibliothek des GEI. Sie verfügt über eine internationale Sammlung von Schulbüchern und Lehrplänen sowie deutschsprachige Lesebücher und einen weltweit einzigartigen Bestand an internationalen Fibeln. Insbesondere der Ausbau der internationalen Sammlung führte zu Platzmangel in der Villa von Bülow. Ein neues Bibliotheksgebäude wurde nötig.

    Planung, Entscheidung und Ergebnis

    Nach der Genehmigung des GEI-Campus wurde vor allem über den Neubau der Bibliothek diskutiert. Es gab Kritik, dass das Ensemble aus Neubau, Villa und Park in die denkmalgeschützte Raumsubstanz eingreifen würde. Nach Austauschprozessen im Stadtrat und mit den Bürger:innen wurden gemeinsam Lösungen mit dem Architekturbüro gefunden. So realisierten wir die Verbindungsbrücken zur Villa und zum Bürogebäude als gläserne Korridore, die den Eindruck vermitteln, über der Parklandschaft zu „schweben“. Das neue architektonische Konzept Schulbücher im Park überzeugte auch dadurch, dass eine Glasfassade im Erdgeschoss Durchblicke von der Straßenfront durch die Bibliothek bis in den Park ermöglicht.

    Forschungsbibliothek mit gläserner Brücke zum Bürogebäude

    Foto: Christian Bierwagen

    Der Neubau verdreifachte die Nutzfläche der Forschungsbibliothek des GEI und schuf mehr Raum für Nutzer:innen. In Workshops und Online-Befragungen wurden deren Bedürfnisse abgefragt und umgesetzt. So wurden Arbeitstische zu Tischgruppen zusammengefasst, die flexibel als großzügige Einzel- oder Gruppenarbeitsplätze genutzt werden können.

    Ein in die Bibliothek integrierter Gruppenraum bietet Platz für 15 Personen und das vorhandene Smartboard ermöglicht Videokonferenzen. Die drei neuen Arbeitskabinen werden insbesondere von Gästen, die für ihre Forschung nach Braunschweig kommen, gerne genutzt. Die befragten Wissenschaftler:innen dachten bei der Raumgestaltung an minimalistische Pop-up-Stores und wollten die Ausblicke in den Park ungestört halten. Deshalb wurde bei der Innengestaltung auf Farbvielfalt verzichtet. Die Lehrbücher bilden mit ihren bunten Einbänden visuell den Mittelpunkt des Gebäudes.

    Deutsche Schulbuchsammlung im Erdgeschoss

    Foto: Christian Bierwagen

    Schulbücher im Park. Das architektonische Konzept erlaubt beeindruckende Ein- und Durchblicke.

    Foto: Christian Bierwagen